UNWAHRSCHEINLICHE SZENARIEN
Unter dem Titel Unwahrscheinliche Szenarien entwickelt Katja F.M. Wolf seit 2007 eine neue Serie von Performances, die sich mit der sinnlichen Wahrnehmung als Zugang zur Wirklichkeit befasst. Die Erkenntnis der radikalen Abhängigkeit von den Bedingungen des Körpers und der Verfasstheit des Geistes zeichnet die Linie vor, die sich durch diese Arbeiten zieht.
Dein Drehmoment
Mit Dein Drehmoment beschließen Katja F.M. Wolf & Ko ihre der Wahrnehmungsforschung gewidmete Serie UNWAHRSCHEINLICHE SZENARIEN. Sie gehen von einer scheinbar einfachen Beobachtung aus: Es gibt keine Bewegungslosigkeit. Wir können nicht wissen, wie es ist, sich nicht zu bewegen. Der Körper in Ruhe ist erfüllt von einer Vielzahl von Mikrobewegungen. Der Planet rotiert um seine Achse, während er sich um die Sonne dreht. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, der Zoombewegung von Mikro zu Makro, wird das einfache Gehen, das Drehen um die eigene Achse, zu einer hochkomplexen Angelegenheit.
Die Performance für zwei Darsteller und Soundscape in einer Video-und Raum-Installation von Monika Pirch fordert den Bewegungssinn und den Farbsinn heraus - und unsere kollektive Vorstellungskraft. Sie eröffnet eine monochrome Szenerie, die mit der Wahrnehmung und Täuschung räumlicher Vorstellung und der Subjektivität von Farbempfindungen jongliert. Tanz und Text entwickeln in der Regie von Katja F.M. Wolf ein hintersinniges Schwingungsverhalten. Im Wechselspiel von oben und unten, nah und fern, Eigen- und Fremdbewegung, Projektion und Abbild tasten sich Maria Ramos und Ali Kaviani mit den Sinnen forschend, mit dem Körper schreibend, an Nachbildern hängend durch das Universum, das die Bühne ist.
"Katja F.M. Wolfs Abend stiftet ein hochkomplexes Bezugssystem, das sich erst im Nachhinein entfaltet. Nicht nur rotieren die Tänzer um eine Achse, die Zuschauer sitzen im Halbkreis um sie herum und schicken ihre Wahrnehmung wieder als Hebelkraft zurück. Ein Projektor in der Bühnenmitte läßt Bilder und sich bewegende Worte auf den Leinwänden rotieren. Daß man am Ende klatscht, ist kein mechanisch-bewußtloser Vorgang, sondern Folge eines eindrücklichen Tanzabends."
(Hans-Christoph Zimmermann, Westdeutsche Zeitung, 19. 3. 2010)
Credits
Konzept, Regie, Choreographie: Katja F.M. Wolf
Performance, Bewegungsmaterial: Maria Ramos, Ali Kaviani
Video, Raum: Monika Pirch
Musik: Loran Delforge
Dramaturgie: Alexandra Dederichs
Licht: Gernot Schmiedberger
Technik: German Gruschwitz
Regieassistenz: Maike Lautenschütz
Produktionsassistenz: Elisabeth Krefta
Produktion: Katja F.M. Wolf
Koproduktion: Forum Freies Theater
Spieltermine
Mi, 17. März 2010 (Premiere)
19. / 20. / 25. / 26. / 27. März 2010
jeweils um 20 Uhr
Spielort
Forum Freies Theater | Kammerspiele
Jahnstr. 3
D-40215 Düsseldorf
Förderer
Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Staatskanzlei NRW, Stiftung Van Meeteren
Mit herzlichem Dank an: Frankie von den Düsseldorf-Studios, Udo von Take It Media, Ansgar Kluge vom tanzhaus nrw, Britta Lieberknecht, Marianne Pollich, Elisabeth Holder und an das gesamte Team des FFT
Dauer: 5o Minuten
Black & White Hearing
Ein Wimpernschlag, der Moment der Blendung, der Verlust einer Sinnesfunktion. Lücken, die ständig entstehen, Unterbrechungen der Wahrnehmung, werden als solche nicht erkannt und von der Vorstellungskraft ergänzt. „Black & White Hearing“ umkreist in spielerischen Versuchsanordnungen die Frage, wie wir tagtäglich konstruieren, was uns entgeht. Ein gesprochener und getanzter Dialog, der in suggestivem Frage- und Antwortspiel die Wechselwirkung zwischen innen und außen, Ich und Du spiegelt. Eine Reise in die Zwischenräume von Wahrnehmung und Vorstellungskraft.
Mit Black & White Hearing entwickelt Katja F.M. Wolf die Reihe "UNWAHRSCHEINLICHE SZENARIEN" weiter, in der sie sich mit den Funktionsweisen von Wahrnehmung beschäftigt. Gemeinsam mit einem internationalen Team von Künstlern, das die Sparten Tanz, Theater, Musik und Videokunst vereint, begibt sie sich auf die Reise in die Zwischenräume von Wahrnehmung und Vorstellungskraft.
Das Stück untersucht, wie wir Lücken ausbessern, die entstehen, wenn ein Kontinuum unterbrochen wird, in einem Wimpernschlag, im Verlust einer Sinnesfunktion, im Moment einer Abwesenheit, im Dunkeln, im Augenblick der Blendung, im Ansehen eines Gegenstandes von der einen Seite unseres Blickwinkels aus.
Die Grundfigur von Black & White hearing ist der Dialog zwischen einem Mann und einer Frau, der portugiesischen Tänzerin / Choreographin Maria Ramos und dem iranisch-stämmigen, britischen Performer Ali Kaviani. Geführt in Rede und Bewegung, spiegelt der Dialog in seinem Frage- und Antwortspiel die Interferenzen zwischen der unmittelbaren Wahrnehmung des Gegenwärtigen und dem, was wir durch Erfahrung und persönliche Erinnerungen mit-vorstellen und hinzudenken. Sprache gibt dem Tanz hier die Hand als Erkundung von Zeitlichkeit. Die Synästhesie vom Hören mit den Augen, vom Sehen mit dem Gehör spielt hier mit hinein.
Der Raum, in dem sich die beiden begegnen, den sie erkunden, erfühlen, ertanzen, befragen, ist dem einer Lichtung vergleichbar. Seine Begrenzungen dienen zugleich als Projektionsflächen der Filmbilder. Er ist ein Raum im Raum, kein Bühnenbild, eher ein Echo auf die Erinnerungs-Schleifen der Akteure, die tanzend und sich unterhaltend erzählen.
Die Video-Installation, betreut von der Düsseldorfer Videokünstlerin Monika Pirch, verweist auf auf die herkömmliche Theaterarchitektur der Kammerspiele, indem sie sie perspektivisch aufreißt und in einen Performanceraum verwandelt, der gleichfalls vom Erscheinen und Verschwinden von Bildern als Projektion und Erinnerung erzählt. Innerhalb dieses gleichsam schwingenden Bildraums, der das Publikum umgibt, entspinnt sich ein Spiel mit den Zeitebenen und Lesarten von (bewegten) Bildern, eingebettet in dreidimensionale Klänge am Rande der Hörbarkeit.
Der von der jungen italienischen Harfinistin und Perkussionistin Beatrice Martini entwickelte Sound der Performance kombiniert live gespielte Musik und Geräusche mit elektronisch gesteuerten Klängen. In Martinis Klangraum werden die Stimmen der Tänzer ähnlich wie ihre Körper, zu Instrumenten der Empfindung.
Credits
Konzept, Regie, Choreographie: Katja F.M. Wolf
Performance: Maria Ramos, Ali Kaviani
Video: Monika Pirch
Musik: Beatrice Martini
Licht: Gernot Schmiedberger
Technik: German Gruschwitz
Spieltermine
Mi, 4. Februar 2009 (Premiere)
Sa, 7. / So, 8. / Mi, 11. / Fr, 13. / Sa, 14. Februar 2009
jeweils um 20 Uhr
Publikumsgespräche im Anschluß an die Vorstellungen vom 7. / 8. / 11. Feb. 09
Spielort
Forum Freies Theater
Kammerspiele
Jahnstr. 3
40215 Düsseldorf
Produktion
Katja F.M. Wolf
Koproduktion
Forum Freies Theater
Gefördert von
Ministerpräsident des Landes NRW, Kulturamt Düsseldorf, Stiftung van Meeteren
Dank an
Barbara Köhler für die freundliche Genehmigung der Verwendung ihrer Gedichte
» Video-Trailer
» Publikumsgespräch
» Presserezension NRZ
» Presserezension WZ
» Stage Rider
» Bühnenplan
» Lichtplan
BlackMirrorSolo
In dieser zwischen spielerisch dekonstruktivistischen und transparent magischen Momenten schwebenden Arbeit thematisiert die Choreographin anhand ihres eigenen Abbilds die Funktion der BILDER – Raumbilder, Körperbilder, Spiegelbilder, reflektierende Bilder. Der Körper erscheint als Landschaft, die wiederum den Körper enthält. Die Zuschauer werden in dem Bild wiedergegeben, das sie als Zuschauer gestalten. Das Publikum sieht der Tänzerin zu, wie sie sich zusieht, und wird dabei selbst zum Teil des Bildes. In der hier angelegten unstet flirrenden Wechselbeziehung von Subjekt und Objekt entfaltet sich unversehens eine Art öffentlich geträumtes Selbstporträt, das die Gleichzeitigkeit von verschiedenen Blickwinkeln in der Performance verdichtet. In von leichter Hand inszenierter Bildersprache lädt die Tänzerin das Publikum ein, die fluktuierenden Grenzen in dem Projektionsraum "Ich" am eigenen Leib zu erspüren.
Mit den reduzierten Mitteln eines Lichtwerfers in einem Raum mit Spiegel stellt sich die Choreographin der konzentrierten Situation und Form des Solos: der Begegnung mit sich selbst, mit dem eigenen, dem fremden und den anderen Ichs. Für das Ausloten der Soloform als Spiegel und Spielfläche der Selbstbetrachtung entwickelt die flämische Komponistin Esther Venrooy einen dichten, suggestiven Klangraum, in dem musikalische Themen und gesprochenes Wort wie architektonische Elemente in der geschlossenen Bildebene stehen. Der Raum und die Videoarbeit wird von dem Berliner Medienkünstler Christian Hiller betreut.
BlackMirrorSolo entsteht im Zusammenhang mit der Serie "Unwahrscheinliche Szenarien", in der sich die Choreographin mit den Phänomenen der Wahrnehmung auseinandersetzt und die Wechselwirkungen von Bewußtsein und Bewegung untersucht.
Credits
Konzept, Regie, Text, Performance: Katja F.M. Wolf
Video, Raum, Produktionsleitung: Christian Hiller
Musik: Esther Venrooy
Dramaturgie Coach: Bettina Tornau
Spieltermine
Work-in-progress Showing: 7. und 8. November 2007
18. März 2008 (Premiere)
sowie 20. / 27. /28. /29. März 2008
jeweils um 20 Uhr
Publikumsgespräche im Anschluß an alle Vorstellungen
Spielort
Forum Freies Theater
Kammerspiele
Jahnstr. 3
40215 Düsseldorf
Produktion
Katja F.M. Wolf
Koproduktion
Forum Freies Theater Düsseldorf
Gefördert von
Ministerpräsident des Landes NRW und Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Mit freundlicher Unterstützung von
m&de@dartington 2007, MIME-Centrum Berlin und der Firma Seco-Sign GmbH
» Video-Trailer
» Presserezensionen NRZ
» Presserezensionen Rheinische Post
» Presserezensionen WZ
» Raumskizze
Blick von nirgendwo
Blick von nirgendwo stellt als Auftakt der Serie die Zuschauer und ihre Situation in den Mittelpunkt. Jeder Blickwinkel auf ein Ereignis lässt ein etwas anderes Bild entstehen. Wann sieht man das gleiche, wenn man dasselbe sieht? Katja F. M. Wolf ist hier den Nuancen der Wahrnehmung und den Fallen der Interpretation auf der Spur. 'Blick von nirgendwo' ist eine Einladung an das Publikum, sich in ein Geschehen hineinzubegeben, das die Sinne stimuliert und vielleicht auch ein angenehmes Kitzeln im Gehirn provoziert.
In dem ersten Teil der 'Unwahrscheinlichen Szenarien' beschäftigt sich die Choreographin mit der Frage, wie die eigene subjektive Perspektive sich zu einer objektiven Sicht verhält.
In allen ihren Arbeiten ist das Verhältnis zwischen Zuschauern und Performern und damit auch die gesellschaftliche Relevanz von Theater thematisiert.
Hier entwickelte die Choreographin eine aufgelockerte Zuschauersituation mit Sitzkissen auf zwei Seiten, die die Möglichkeit bietet, sich mitten im Performanceraum aufzuhalten und die Perspektive zu wechseln.
Die Zuschauerflächen sind direkt ins Bühnenbild integriert; so können sich die Zuschauer selbst als Ko-Akteure erleben.
Mit dabei sind die Tänzerin und Choreographin Malgven Gerbes, die Videokünstlerin Monika Pirch, sowie der Elektro-Musikers Jim Campbell, der von Sounddesigner Wolfgang Rixius unterstützt wird. Die Bühne wird von Andreas Mangano betreut und von Gernot Schmiedberger beleuchtet. Die Kostüme macht Hiroaki Kanai. Als Autor und Performer komplettiert David Williams, Professor für Theater am Dartington College in England, das Ensemble Katja F.M. Wolf + Ko.
Credits
Choreographie und Tanz: Katja F.M. Wolf, Malgven Gerbes
Konzept, Gesamtleitung, Regie: Katja F.M. Wolf
Dramaturgie: Alexandra Dederichs
Videographie: Monika Pirch
Klangraum: Jim Campbell, Wolfgang Rixius
Kostüm: Hiroaki Kanai
Performer: David Williams
Licht: Gernot Schmiedberger
Bühne: Andreas Mangano
Produktions-Assistenz: Maike Lautenschütz
Spieltermine
28.03.2007 FFT Juta Düsseldorf (Premiere)
29.03.-31.03.2007 FFT Juta Düsseldorf
04.04. und 05.04.2007 Ringlokschuppen Mülheim/Ruhr
Dauer ca. 70 Min.
Spielort
Forum Freies Theater Juta
Kasernenstr. 6
40213 Düsseldorf
Produktion
Katja F.M. Wolf
Koproduktion
Forum Freies Theater, Ringlokschupen Mülheim an der Ruhr
Gefördert von
Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Stiftung van Meeteren
» Stage Video 'White Out'
» Video-Trailer
» INTERVIEW "Ein Frau und ihre Welt" NRZ
» Lichtplan